Sonderausstellung vom 12. Oktober 2025 bis zum 1. Februar 2026 Seit 1860 wird in der Stadt Rheinbach Keramik fabrikmäßig hergestellt. Bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war dieser Industriezweig mit rund sechs Betrieben zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in der Stadt geworden.
In den 1950er Jahren erlebte die Produktion von Westdeutscher Zierkeramik einen großen Aufschwung. Davon profitierten auch die Rheinbacher Tonwarenfabriken. Die Firmen Ruscha, ES-Keramik und Marei, später ab 1964 auch OTTOKeramik waren plötzlich weltweit gefragt.
Die Epoche zeichnete sich in den ersten beiden Jahrzehnten zunächst durch oft asymmetrische Formen mit modernen, oft handbemalten Dekoren aus. Später entwickelte sich das Angebot hin zu Keramiken mit immer aufwändigeren, innovativen Glasuren, die den Zeitgeist z. B. durch Lavaglasuren und schreiende Farben reflektierten.
Die Ausstellung möchte einen Überblick über Entwicklung der Rheinbacher Keramik in den 50er, 60er Jahre bieten. Grundlage dafür ist die rund 1800 Objekte umfassende städtische Keramiksammlung, die zum großen Teil durch private Schenkungen zusammengetragen wurde. Darüber hinaus konnten einzelne Leihgeber gewonnen werden, die die Schau mit ihren Objekten vervollständigen.
Eine Ausstellung des Glasmuseums in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Rheinbach.
Rahmenprogramm
Eröffnung der Ausstellung Keramik BOOM!
am Sonntag, 12. Oktober 2025, 11:30 Uhr
Wir laden Sie, Ihre Familie und Freund*innen ins Glasmuseum Rheinbach herzlich ein. Begrüßung und Einführung Caroline Heise, Museumsleiterin
Schlaglichter der Rheinbacher Keramikgeschichte Dietmar Pertz, Stadtarchiv
Musik: „H(e)artmanns‘ & friend“ spielen Liedgut aus vergangener Zeit – vom Wirtschaftswunder bis zur Flowerpowerzeit
Betriebsführung OTTOKERAMIK
mit Dietmar Pertz, Stadtarchiv, 22.10.2025, 15:00 Uhr, Industriestraße 12, 53559 Rheinbach
15–20 Personen, Anmeldung erforderlich
Wir bitten um Anmeldung via glasmuseum@stadt-rheinbach.de
Aufstieg, Boom und Niedergang – Zur Geschichte der Rheinbacher Keramikindustrie
Vortrag Dietmar Pertz, Stadtarchiv, 29.10.2025, 19:00 Uhr, Glasmuseum
Vor 165 Jahren wurde in Rheinbach mit der Errichtung einer ersten Tonwarenfabrik ein neuer Weg eingeschlagen. Zwei Unternehmer setzten in der Keramikproduktion nicht mehr auf den traditionellen Handwerksbetrieb mit einem Meister an der Spitze, sondern begannen diese zu industrialisieren. In diesem Vortrag zeichnet Dietmar Pertz die Geschichte der industriellen Keramikproduktion in Rheinbach nach. Berichtet wird von den schwierigen Anfängen und der Etablierung mehrere Firmen in den 1920er Jahren. Die Ansiedlung einer Glasfachschule nach dem Zweiten Weltkrieg gab auch den Rheinbacher Keramikfirmen entscheidende Impulse bei der Entwicklung von Formen und Dekoren. Firmen wie ES-Keramik, Marei oder Ruscha waren Teil des Keramikbooms der 50er Jahre in Deutschland. Aber auch in den 60er und 70er Jahren zählten sie zu den bedeutenden Keramikherstellern in der Bundesrepublik. Der langsame Niedergang begann im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Mangelnde Nachfrage und günstigere Konkurrenz aus Fernost machten den Rheinbacher Unternehmen das Leben immer schwerer. Heute existiert nur noch ein Betrieb, dessen Wurzeln in die „goldenen Jahre“ der Rheinbacher Keramikindustrie zurückreichen.
Keramik im Rheinbacher Stadtbild – Stadtführung
mit Dietmar Pertz, Stadtarchiv, 16.11.2025, 14:00 Uhr, Treffpunkt: Himmeroder Hof
Blätter und Blumen aus Ton – Anhänger
Workshops für Kinder mit Bozena Yazdan, 14.10.2025, 10:00 Uhr-11:30 Uhr
und 15.10.2025, 10:00 Uhr-11:30 Uhr, Anmeldung erforderlich
Aus Soft Ton kreieren wir kleine Anhänger. Wir modellieren unterschiedliche Blumen und Blätter, die wir dann mit Farbe bemalen.
Wir bitten um Anmeldung via glasmuseum@stadt-rheinbach.de